Prospektion – Auf den Spuren des Alten Mannes

Grundlage sowohl wissenschaftlicher als auch denkmalpflegerischer Arbeit ist die Kenntnis der Relikte im Gelände. Daher beherrscht in den geeigneten Jahreszeiten die Geländeprospektion die Tätigkeiten in der Arbeitsstelle Montanarchäologie. Waren bis 1992 etwa 250 Relikte der frühen Verhüttung bekannt, gelang es durch systematische Begehungen vor allem der Bachläufe, bisher etwa 1000 Schmelzplätze im Gelände zu lokalisieren. Die kontinuierliche Geländearbeit, begleitet von einer intensiven chemischen Analytik ermöglicht inzwischen eine erste grobe Ansprache der Fundplätze nach zeitlichen und technologischen Kriterien allein anhand der Geländesituation und des Schlackeninventars. Noch überwiegen im Oberharz die nicht intensiv prospektierten Flächen, in denen sich, wie jüngste Datierungen von Schmelzplätzen in karolingische Zeit, noch einige Überraschungen verbergen.


Bisher wurden im Harz über 1000 Hüttenplätze prospektiert, große Teile sind noch nicht untersucht


Von der gründlichen Erfassung der Bodendenkmale im Harz ist außer einem effektiveren denkmalpflegerischen Schutz der zumeist recht unscheinbaren Bodenurkunden zu erwarten, dass sie es ermöglichen, die detailreichen Ergebnisse archäologischer Ausgrabungen an gefährdeten Fundplätzen auf die weitere Landschaft zu übertragen und das komplexe Zusammenspiel der einzelnen prägenden Parameter wie Rohstoff- und Energieressourcen, Besitz- und Infrastruktur mit den vorgegebenen natürlichen Verhältnissen verstehen zu lernen.


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